Glaub nicht alles, was du denkst!

Glaub nicht alles, was du denkst!, Fachartikel, Beitragsbild01

In diesem Artikel geht es um Selbstbestimmtheit bzw. Fremdbestimmung unseres Geistes. Dabei drängen sich folgende Fragen auf: Sind unsere Gedanken wirklich frei? Können wir uns immer darauf verlassen, dass unsere Gedanken und Gefühle tatsächlich unsere eigenen sind? Ich denke NEIN und stelle hiermit die These auf: „Glaub nicht alles, was du denkst!“

Außer Frage steht, dass unsere Gedanken durch Inspirationen beeinflusst werden. Das ist auch kein Problem. Auch unsere Launen können natürlich durch äußere Umstände geprägt sein. Wenn wir zum Beispiel positive oder negative Reaktionen auf unsere Person erleben, wird dies sicher einen Einfluss auf unsere Stimmungslage haben. Nur wenige Menschen sind dahingehend völlig autonom.

1. Stimmungsschwankungen

Wie verhält es sich aber zum Beispiel mit Stimmungsschwankungen, für die beim besten Willen kein Anlass zu finden ist?

Schon der US-amerikanische Neurowissenschaftler Michael Persinger konnte an der kanadischen Laurentian University in Ontario mit Magnetstimulationen Gedanken bzw. emotionale Erlebnisse nachweislich von außen induzieren (Quelle 1 – siehe unten).

Mehr als tausend Versuchspersonen hat er im Verlauf von zwanzig Jahren mithilfe eines umgebauten Motorradhelms externen Magnetfeldern ausgesetzt. So konnte er aufgrund von EEG-Messungen wissenschaftlich nachweisen, dass komplexe Denkmuster und Stimmungslagen tatsächlich von außen erzeugt werden können.

Die Versuchspersonen waren den Magnetfeldern dreißig Minuten und länger ausgesetzt. In dieser Zeit kamen bei ihnen lebhafte Gedanken oder Emotionen hoch, und manche glaubten sogar, innere Stimmen zu vernehmen. Alles in allem veränderte sich ihre Stimmungslage.

Glaub nicht alles, was du denkst!, Fachartikel, Beitragsbild02

2. Externe Magnetfelder

Externe Magnetfeldmuster können also unsere Gehirne beeinflussen. Zugegeben – eine Vielzahl anderer Wissenschaftler torpedierten damals Persingers Forschung und unternahmen große Anstrengungen, um seine Thesen durch eigene Studien wissenschaftlich zu widerlegen.

Das muss jedoch noch lange nichts heißen, schließlich herrscht in der Wissenschaft immer ein perfides Hauen und Stechen, wenn bestimmte Weltanschauungen ins Wanken geraten könnten. Das soll uns an dieser Stelle aber nicht weiter stören, denn wir schauen uns erst einmal ein weiteres elektromagnetisches Phänomen unseres Körpers an.

3. Unser Herzmagnetfeld

So hat zum Beispiel Rollin McCraty, Forschungsdirektor am HeartMath Institute (Boulder Creek, USA), valide aufzeigen können, dass auch unser eigenes Herzmagnetfeld Gehirnströme bei anderen Menschen induzieren kann (Quelle 2 und 3 – siehe unten). Dies ist physikalisch einfach nachzuvollziehen:

Unser Herzmagnetfeld verfügt über ein bis zu 5.000-mal stärkeres Magnetfeld als unser Gehirn.

Und ein starkes und wechselndes Magnetfeld induziert nicht nur elektrische Ströme, sondern dominiert auch immer das schwächere.

Im Übrigen ging es in diesen wissenschaftlichen Untersuchungen nicht um subjektiv geprägte Frage- und Antwortkonstellationen von Probanden wie es z. B. bei Persinger der Fall war, sondern hier handelte es sich ausschließlich um elektrotechnische Messverfahren. Der Fehlerteufel „Subjektivität“, der besonders in psychologischen Studien immer lauert, ist damit vernachlässigbar.

Beeinflussen Menschen mit starken Herzmagnetfeldern die Gehirnströme von Menschen, die ein weniger kräftiges Herz in sich tragen?

Aus Gehirnströmen entstehen bekanntlich Gedanken und Gefühle. In der Summe hieße das, dass in unseren Köpfen zumindest Stimmungen auftauchen könnten, die mit uns selbst überhaupt nichts zu tun haben.

Ich erinnere hier wieder an das physikalische Grundgesetz, dass elektromagnetische Felder auch miteinander in Resonanz geraten können. Und dies geschieht am wahrscheinlichsten, je mehr sie sich ähneln. Das heißt:

Der Einfluss auf uns durch menschliche Magnetfelder dürfte damit die Hauptrolle spielen.

Technisch erzeugte Felder aus unserer Umwelt hingegen, die uns täglich umgeben, könnten infolgedessen vernachlässigt werden, weil sie sich viel zu sehr von unseren Biomagnetfeldern unterscheiden (Ausnahme: Mikrowellen, da sie Körpergewebe erhitzen können).

Dabei drängt sich eine weitere Fragestellung auf: Wovon ist die Intensität der elektromagnetischen Ausstrahlung des Herzens denn abhängig?

Hier hilft uns eine sehr junge wissenschaftliche Disziplin weiter: die Magnetokardiographie (Quelle 4 – siehe unten). Durch die Aufnahme eines Magnetokardiogramms kann u. a. die Feldstärke des Herzmagnetfeldes gemessen werden.

4. Sensible Menschen

Jeder Magnetokardiologe wird Ihnen bestätigen, dass Qualität und Quantität unserer Herzschläge (und auch unserer Atmung) neben der genetischen Komponente hauptsächlich von unseren Emotionen abhängig sind. Sind wir seelisch stabil, ist auch unser Herzmagnetfeld stabil und damit von außen schwieriger elektromagnetisch beeinflussbar. Das heißt:

Besonders sensible Menschen sollten damit rechnen, dass ihre Gedanken und Gefühle nicht immer ihre eigenen sein müssen.

Wäre dann das Broken-Heart-Syndrom (auch Tako-Tsubo-Kardiomyopathie genannt, Quelle 5 – siehe unten), das derzeit in aller Munde ist, die Folge eines zu schwachen Herzmagnetfeldes, das durch ein stärkeres eines anderen Menschen in die Knie gezwungen wurde?

Und funktioniert Hypnose vielleicht nur deshalb, weil das Herz eines erfolgreichen Hypnotiseurs eine besonders hohe magnetische Feldstärke aufweist? Sprechen deshalb nur 10 bis 15 Prozent der Menschen besonders gut auf Hypnose an (Quelle 6 – siehe unten), weil ihre Herztätigkeit und Atmung nicht kräftig genug sind?

Das alles würde doch heißen: Je instabiler wir seelisch sind, umso mehr laufen wir Gefahr, Marionetten von Herzmagnetfeldern anderer Menschen zu sein, und zwar im direkten physikalischen Sinne.

Je unsicherer wir uns sind, umso mehr sind wir wahrscheinlich gezwungen, zu denken und zu fühlen, was andere uns vordenken und vorfühlen.

Allein die Ausprägung unseres Urvertrauens würde infolgedessen ausschlaggebend sein, ob in unseren Gehirnen Magnetfelder anderer Menschen wirksam sein können oder nicht. Ob wir selbstbestimmt oder fremdbestimmt sind. Ob wir andere mitreißen können oder sie uns. Die Entwicklung von Urvertrauen müsste damit zum alleinigen Hauptthema eines menschlichen Lebens erklärt werden.

Kann das alles wirklich sein?

Ich weiß es nicht! Ich kann da nur für mich persönlich sprechen: Ich selbst habe sicher ein halbes Leben benötigt, um präzise unterscheiden zu können, welche Stimmungen und Gedanken meine eigenen sind und wann ich sie unbewusst von anderen übernommen habe. Um solche Konstellationen bewerten zu können, bedarf es allerdings viel Lebenserfahrung, Übung und Selbstreflexion.

Glaub nicht alles, was du denkst!, Fachartikel, Beitragsbild03

5. Fremdbeeinflussung

Darum geht es u. a. auch in meinem aktuellen Roman Die Suche nach Sinn: Dort entdeckt eine Frau, wie sie durch das Entwickeln von mehr Urvertrauen elektromagnetische Fremdbeeinflussungen loswird und plötzlich sich selbst und die Welt in einem ganz anderen Licht sieht. Lange Rede, kurzer Sinn:

Es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass in unseren Köpfen Gefühle und Gedanken anderer Menschen wirken, ohne dass wir es bemerken.

Jeder muss da selbst Detektiv in eigener Sache spielen. Ich kann Ihnen aber versprechen, wenn Sie erst einmal diesen unglaublichen Verdacht zulassen, dass in Ihrem Kopf Stimmungen anderer Menschen auftauchen könnten, wird Ihnen schnell einiges auffallen.

Und sollten Sie sich dabei wundern, warum die elektromagnetische Beeinflussung unserer Gehirne durch die Herzen anderer Menschen auch über große Entfernung funktioniert, empfehle ich Ihnen, sich etwas mit der Quantenphysik (Quelle 7 – siehe unten) auseinanderzusetzen. Die subatomare Quantenwelt verbindet alles und jeden und kann zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten sein. Dazu aber an anderer Stelle mehr …

Luca Rohleder, Autor von DIE SUCHE NACH SINN und Gründer des NETZWERKs GLÜCKLICHER LEBEN

Quellenangaben:
1) https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Persinger

2) https://www.heartmathdeutschland.de/wp-content/uploads/2018/08/McCraty_New_Frontiers_in_HRV_and_Social_Coherence_Research_DEU.pdf
3) https://www.heartmathdeutschland.de/die-methode/
4) https://www.cardio-guide.com/diagnose/magnetokardiographie/
5) https://www.apotheken-umschau.de/broken-heart-syndrom
6) https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/hypnose/hypnose-wissensfragen-100.html
7) https://www.spektrum.de/news/was-ist-wirklich-real/1365934


Die Suche nach Sinn, Buchcover

Luca Rohleder
DIE SUCHE NACH SINN
Eine Geschichte über Urvertrauen und Selbstliebe. Das polyamore Selbstfindungsabenteuer einer Wissenschaftsjournalistin.
ISBN 9783982303246
>> bei Thalia (D) anschauen
>> bei Thalia (A) anschauen
>> bei orell füssli (CH) anschauen
>> bei Amazon anschauen


Hier geht es zu weiteren Lesetipps

Ähnliche Beiträge

7 Kommentare

  1. Ja, musste ich sagen >> glaube nicht alles was du denkst<<
    DENKE ALLES WAS DU GLAUBST, würde mir persönlich schon mehr zusagen. Ich muss leider gestehen das ich diese Art der "DISKUSION " nicht so toll finde….weil ich erst sehr viel lesen muss was andere für sich herausgefunden haben und es ist nicht leicht sich in diesem Dschungel der anderen DENKER und zu wissen meinenden Mitmesnchen sich selbst heraus zu filtern.
    Ja auch ich hab schon einiges in meinem Leben gelesen und stellte meisten fest….das war nicht meins…und wenn ich dachte es sei für mich stimmig….und ich legte ein Buch weg…waren ALLE guten Vorsätze die der oder die schreiberin auslöste…auch weg. Erst wenn etwas wirklich in mir drin entdeckt wurde ….war es meins…

  2. Lieber Herr Rohleder,
    Ihr neues Buch hat – wie schon die Vorgänger – wiederum das Potential, mein Leben umzukrempeln.
    Ich lese es gerade zum zweiten Mal und staune, entdecke und erkenne immer noch Wahrheiten auf jeder Seite…

    Niemals werde ich Ihnen genug für Ihre Arbeit danken können.
    Bereits Ihr Buch über die Liebe empathischer Menschen hat sehr tief und eindrücklich zu mir gesprochen.
    Jetzt heißt es, das Gelesene, Gelernte zu verinnerlichen, zu verarbeiten und anzuwenden im eigenen Leben…
    Ich wünsche so sehr, es gelänge mir ähnlich gut, wie „Lucy“… ❤️

  3. Grüsse Sie!
    Und begrüsse Sie, ich weiss wovon Sie reden!
    Zumindest bin selbst auf der Suche nach einem Methode das alles kontrolliert zu zu bekommen!
    Forsche auf mich selbst seit lange und es ist eine Freude endlich ein Bericht und information von externe Quellen zu lesen!
    Danke schön!

    1. Ich habe eine ganz einfache Erklärung dafür. Wenn Sie diese wissen möchten, können Sie sich gerne bei mir melden: Andreas Pott – 0049(0)15117651403 – Besten Gruß

  4. Hallo Lu
    Ich bin erst am Anfang deines neuen Buches.
    Schon jetzt ist es für mich ein einzigartiges, geniales Werk. Noch nie habe ich ein Buch gelesen, welches Wissenschaft, Erotik verknüpft und dazu noch einen Roman mit einflechtet. Ein Kunstwerk ist Dir gelungen.
    Herzlich
    Angelika

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert